Der COMEDYexpress kann seit seiner Gründung im Jahr 2003 mittlerweile auf 10 Eigenproduktionen mit über 200 Aufführungen zurückblicken. Vieles hat sich im Laufe dieser Zeit verändert, die Form der Stückentwicklung jedoch ist in all den Jahren dieselbe geblieben.
Zu Beginn jeder neuen Eigenproduktion setzt sich das Leitungsteam zusammen und entwickelt Ideen zum nächsten Stück. Das Thema soll im Erfahrungsbereich unserer Schauspielerinnen und Schauspieler mit Beeinträchtigung liegen unter gleichzeitiger Berücksichtigung ihrer Stärken und Schwächen. So ist klar, dass kein Sprechtheater, sondern ein möglichst ausdrucksstarkes, phantasie- und humorvolles Spektakel angestrebt wird.
Jetzt sind die Rahmenbedingungen gegeben für eine länger andauernde Improvisationsphase. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Ideen, Phantasien und Geschichten während dieser äusserst kreativen Zeit ihre darstellerische Form finden. Nichts wird eingeschränkt, alles ist möglich, wenn es in irgend einer Form zum Thema passt. Damit auch nichts verloren geht, halten wir das Geschehen auf der Probebühne akribisch fest und aktualisieren laufend das Skript.
Nach ca. einem halben Jahr werden die Szenen zwar konkreter, bleiben jedoch Stückwerk. Ein konkreter Handlungsablauf ist noch nicht zu erkennen. Es ist nun die Aufgabe der Dramaturgie, einen Handlungsfaden zu spinnen und das Stück in einen logischen Ablauf mit stimmigem Spannungsbogen zu bringen. Der 1. Stückentwurf ist nun entstanden. Dieser wird nun nach den Proben laufend aktualisiert, verändert, umgeschrieben und den Fähigkeiten unserer Schauspieler/innen angepasst. Langsam kristallisieren sich die Rollen heraus. Doch bleibt immer noch viel Spielraum für neue Ideen.
Parallel zu den Probenarbeiten werden Kostüme, Bühnenbild und Requisiten angefertigt oder gekauft. Wenn ca. 2-3 Monate vor der Premiere Fotos für Werbung, Plakat, Flyer und Presse geschossen werden, sollten zumindest die Kostüme bereit sein.
Grundsätzlich wird das ganze Jahr über während 1.5 Stunden/Woche geprobt. Dazwischen werden 3-4 Probe-Wochenenden eingeschoben, an denen sehr intensiv gearbeitet wird. Je näher die Premiere rückt, desto wenige neue Ideen finden den Weg auf die Bühne. Dafür wird jetzt so lange geschliffen, gefeilt und repetiert, bis unsere Schauspieler/innen die nötige Sicherheit auf der Bühne erlangt haben. Gespannt fiebert das ganze Ensemble der Premiere entgegen und hofft, vom Publikum nun den Lohn für eine sehr intensive und lange Probenzeit entgegennehmen zu dürfen.